Kampagne von
X-tausendmal quer
und KURVE Wustrow
anti akw sonne

Pressemitteilung 01.09.2011, Salzstockfestival

Salzstockfestival

Unter dem Motto „Musik genießen – atomaren Wahnsinn stoppen“ haben sich am gestrigen Donnerstag, den 01.09.2011, ab 19 Uhr etwa 60 AktivistInnen zum Erkundungsbergwerk Gorleben aufgemacht um gegen die verfehlte Politik in der Endlagersuche zu protestieren. Die Aktion steht im Rahmen der Kampagne „gorleben365“ von X-tausendmal quer und der KURVE Wustrow. Musikalisch wird sie von dem funkigen Drum’n’Bass-Duo „Jamsion“, der Screamo-Band „Paan“ aus Salzwedel und DJ Kevin Kardia unterstützt.

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„Während andere junge Leute in unserem Alter in die Disko gehen, verfrachten wir die Musik zu unserem Protest. Während andere junge Leute nie etwas vom Atommüllproblem gehört haben, sind wir damit aufgewachsen. Während eben diese gerade jetzt vor dem Fernseher sitzen, tun wir unseren Unmut laut, entschlossen und gewaltfrei kund. Wer wir sind? Wir sind Schüler, Studenten und Auszubildende, die alle ihre Wurzeln hier im Wendland haben. Beim letzten Castortransport sind wir gemeinsam auf die Schienen gegangen, jetzt behindern wir die Bauarbeiten im Salzstock Gorleben, die nur zu einer Manifestierung des Standorts führen. Gründe dafür gibt es viele und wir kommen nicht umhin einige nochmals aufzuführen:

    * Hier soll angeblich nur erkundet werden, während vielen Wendländern schon längst klar geworden ist, dass das Bergwerk bereits für eine Endlagerung ausgebaut wird. Dabei sind die Indizien, dass der Salzstock ungeeignet ist, eindeutig.

    * So wurde Gorleben aus politischen, nicht geologischen Gründen ausgewählt. Immer wieder tauchen Ungereimtheiten in Dokumenten und Urkunden auf.

    * Die Asse, ein Salzstock wie Gorleben, galt als Vorbild. Nun offenbart sie die menschliche Fehlbarkeit. Nur: Hochradioaktiver Müll erlaubt keine Fehler.

    * Greenpeace weist immer wieder auf Gasvorkommen und Wassereintritte hin, die eine Endlagerung in Gorleben unmöglich machen.

    * Und dennoch wird an Gorleben festgehalten, statt Alternativ-Standorte (wie etwa in der Schweiz) zu untersuchen.

    * Doch wenn es zu einer Einlagerung im Salz kommt, ist es schon zu spät: Während die PKA dann radioaktive Teilchen in die Umgebung freigibt und Bio-Bauern der Region ihre Höre aufgeben müssen, sollen hochradioaktive Kokillen vom Salz unumkehrbar eingeschlossen werden. Die Generation vor uns will jahrtausende Sicherheit garantieren, dabei könnten unsere Ur-Enkel vielleicht wissen, wie sie mit den nuklearen Abfällen umgehen sollen.

Hinzu kamen kürzlich zwei Ereignisse, die uns in letzter Zeit stark aufgerüttelt haben: Das atomare Unglück in Fukushima und jetzt die Messung erhöhter Strahlenwerte am Zwischenlager, die sich niemand erklären kann. Genauso wenig wie die Transformatorbrände an AKWs oder die erhöhten Leukämie-Raten in der Umgebung der Nuklearstandorte.

Für uns steht fest: Diese Technologie ist nicht beherrschbar – weder in AKWs noch unter der Erde. Darum stehen wir hier auf den Zufahrtsstraßen des Salzstocks Gorleben. Für eine lebenswerte Zukunft. Für unsere Zukunft.

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