- t-online
- Hamburger Abendblatt
- redglobe
- wendland-net
- Bewegungs-taz
- extremnews
- Hannoversche Allgemeine Zeitung
- …
dpa-Meldung (29.04.2012):
Widerstand gegen Endlager
Atomkraftgegner protestieren in Gorleben
Atomkraftgegner aus ganz Deutschland haben am Wochenende in Gorleben erneut gegen die Einrichtung eines Endlagers für stark strahlenden Nuklearmüll protestiert.
Gorleben. Atomkraftgegner aus ganz Deutschland haben am Sonnabend in Gorleben erneut gegen die Einrichtung eines Endlagers für stark strahlenden Nuklearmüll protestiert. An einer Blockade rund um das Erkundungsbergwerk beteiligten sich nach Angaben der Polizei mehr als 1000 Menschen. Die Aktion sei bisher friedlich verlaufen, hieß es am späten Nachmittag. Es gebe aber noch einzelne Blockaden, die im Laufe des Abends möglicherweise aufgelöst werden müssten. Die Organisatoren sprachen von knapp 3000 Teilnehmern, die Stimmung sei entspannt. Landwirte versperrten mit ihren Traktoren Zufahrtswege.
„Mit gewaltfreien Blockaden nehmen wir die Stilllegung selbst in die Hand“, sagte Katja Tempel vom Bündnis „gorleben365“. Ziviler Ungehorsam sei mit Blick auf den seit Jahrzehnten umstrittenen Standort weiter gerechtfertigt. Auch Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg betonte, dass es sich um friedliche Aktionen handele.
Die „kulturelle Umzingelung“ des Geländes solle klarmachen, dass es im Wendland starke Skepsis an der von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigten ergebnisoffenen Suche nach einem atomaren Endlager gibt, sagte Ehmke: „Wir fürchten, dass sich am Ende doch alles auf Gorleben konzentriert.“ Der Salzstock sei ein „Symbol verfehlter Atompolitik“.
Bei strahlendem Frühlingswetter bezogen die Demonstranten mit gelben Anti-Atomkraft-Fahnen und Transparenten Stellung am Zaun und am Tor der Anlage. Am Rande der Proteste gab es Musik, Kleinkunst und Kulturaktionen. Der Vorstoß für ein neues Endlager-Suchgesetz überzeuge viele Kritiker nicht, erklärte Ehmke: „Zwischen den Zeilen wird immer wieder der Vergleich mit Gorleben hergestellt, wenn es um mögliche Alternativstandorte für ein Endlager geht.“
Nach eigenen Angaben stehen Bund und Länder in den Verhandlungen über eine neue Suche nach einem Atommüll-Endlager kurz vor einem endgültigen Durchbruch. Demnach könnte es – wie von Grünen und SPD gefordert – zu einem Erkundungs- und Baustopp in Gorleben kommen. Der Salzstock ist seit 35 Jahren die einzige Option für ein Endlager in Deutschland.