Vom 4. bis zum 9. April 2012 ist eine Gruppe von etwa 30 Menschen aus vielen Orten in Frankreich ins Wendland gefahren, solidarisch mit denjenigen, die gegen das Endlagerprojekt Gorleben kämpfen. In der Gruppe waren verschiedene Mitglieder des Anti-Atom-Netzwerk „Sortir du nucléaire“(Eine Föderation, die jetzt mehr als 900 Gruppen versammelt) und Einwohner des „Haus des Widerstands gegen das Atommülllager Bure“
Gibt es denn überhaupt Franzosen, die gegen Atomkraft sind? Ja klar, auch wenn das Klischee der atombefürwortenden Franzosen ein großer Erfolg der Atompropaganda ist. Eigentlich will die Mehrheit der Franzosen dieser tödlichen Energie Adé sagen. Aber wegen der engen Beziehung zwischen den Politikern und der Atomindustrie ist bei uns der Widerstand sehr schwierig.
In Frankreich haben wir ein ähnliches Projekt wie Gorleben: in Bure (Lothringen) wird gerade ein unterirdisches Endlager aufgegraben.
Dort wie hier wird uns dasselbe Wunder versprochen: Anlagen, die für die Arbeiter, die AnliegerInnen und die Umwelt sicher sind; Schutz der kommenden Generationen; neue Arbeitsplätze; einen neuen Aufschwung für die Region…
Hier und dort fließt das Geld, so dass wir die bittere Pille schlucken.
In Bure wie in Gorleben werden die Gegner von der Polizei überwacht und registriert.
In Bure wie in Gorleben wurde der Standort nicht wegen bestimmten geologischen Eigenschaften gewählt, sondern aus politischen und wirtschaftlichen Gründen.
Der Widerstand gegen Atommüllendlagerung, und gegen die Atomindustrie überhaupt, macht erst Sinn, wenn er eine internationale Dimension hat. Atommüll soll weder hier noch dort vergraben werden! Wir wollen solidarisch sein mit allen, die täglich die atomare Beschädigung erleiden. Atomkraftwerke, Uranbergbau, unterirdische und oberflächliche Endlager, Atomwaffenanlage und Wiederaufarbeitungsanlage kolonisieren schon viel zu lange unseren Planeten und bedrohen uns, egal wo wir auf dieser Erde stehen.
Deshalb haben wir am 7. April zweimal die 6 Tore des „Erkundungsbergwerks“ blockiert, im Rahmen der Kampagne „gorleben365“. Zwischen den Blockaden haben uns Einwohner des Wendlands ein Transparent geschenkt, als Symbol der deutsch-französischen Solidarität im Widerstand gegen Atomkraft. Dieses Geschenk und die Begegnungen mit den Menschen aus dem Wendland haben uns herzlich gefreut. Je mehr wir uns treffen werden, desto besser werden wird gegen Atomkraft handeln!
Aus diesen Austauschen entstehen schon Ideen, Projekte, Hoffnungen. Über die Geschichte des Endlagerprojekts und des Widerstands im Wendland zu erfahren, hilft uns jetzt, über Bure und seine Zukunft neu nachzudenken. Jetzt sollen wir uns von dieser Geschichte inspirieren lassen, um in unserer Region eine starke, radikale und fantasievolle Opposition zu bilden. Aus unseren vielen Ideen und Plänen, die nach der Reise und den Aktionen in Gorleben entstanden sind, wollen wir nur eine nennen: so bald wie möglich wieder ins Wendland fahren!
Viel mehr könnt ihr über burezoneblog@overblog erfahren.