21.10.2011: Am Sonntag, den 16.10.2011, haben sich AktivistInnen der Grünen Jugend kreativ an dem Protest gegen das Endlager Gorleben im Rahmen von „Gorleben 365“ beteiligt.
Niemals Endlager Gorleben!
Vor dem Endlager in Gorleben gestalteten die rund 50 Menschen einen bunten Protest. Im Wendland tobt nun ein seit über 30 Jahre andauernder Konflikt über eine geplantes Atommüllendlager.
Der Salzstock in Gorleben soll als ein solches ausgebaut werden. Nur wurde seine geologische Eignung nie festgestellt. Stattdessen wurde der Standort von der damaligen CDU-Regierung in den 1970er Jahren politisch festgelegt.
Im vorangegangenen Prüfungsverfahren wurde Gorleben mit keinem Wort erwähnt. Trotzdem war der Ort kurze Zeit später in der engeren Auswahl für einen Endlagerstandort.
Das Wendland war eine hervorragend geeignete Region um ein großes Atomprojekt entstehen zu lassen. Eine strukturschwache Region, damals nah an der Grenze zur DDR, schien perfekt für die politischen StrategInnen. Von der konservativen Bevölkerung wurde kein Widerstand, bestenfalls Zuspruch zu erwarten.
Von 1979 bis 2000 wurde der Salzstock „erkundet“. Im Jahr 2000 erwirkte der damalige Umweltminister Trittin ein zehnjähriges Moratorium, da Gorleben als Endlagerstandort offen sichtich ungeeignet ist.
2010 lies der Umweltminister Röttgen das Moratorium auslaufen, da für die bevorstehende Laufzeitverlängerung der schwarz-gelben Atomregierung ein Endlagernachweis gebraucht wurde. Seitdem wird der Salzstock unter dem Label „Erkundungsarbeiten“ als Endlager ausgebaut.
Für uns ist aber klar, dieser Schwarzbau ist weder als Endlager geeignet noch von der Bevölkerung gewollt.
Aus diesem Grund hat sich die Grüne Jugend an der Kampagne „Gorleben 365“ mit einer Aktion am Sonntag den 16.10.2011 mit einer bunten Aktion beteiligt. Die Landesverband der Grünen Jugend in Niedersachen hat dafür einen Bus von Hannover aus über Lüneburg organisiert zum ca. 30 AktivistInnen am frühen Morgen nach Gorleben zu bringen. Dort hatte die Grüne Jugend im Wendland, der Kreisverband der Grünen und der Bundesvorstand der Grünen Jugend schon für die nötige Infrastruktur gesorgt, um einen Tag vor dem Endlager auszuharren und das Gelände um den Salzstock einen Tag kreativ zu gestalten.
Trotz relativ großer Polizeipräsenz konnten wir zusammen mit den Gruppen der Grünen Jugend aus dem Wendland oder aus benachbarten Kreisen, die mit Traktor und kreativen Kostümen teilnahmen, an dem Tag zeigen: Wir wollen kein Endlager, dessen Standort nur aus politischen Gründen festgelegt wurde und wir wollen keine Atomkraft und zwar weltweit!
Die Kampagne „Gorleben 365“ hat das Ziel die Zugangstore des Schwarzbaus an 365 Tagen möglichst viel und effektiv zu blockieren um so Wach- und Schichtwechsel zu erschweren und den Betriebsablauf empfindlich zu stören.
Die Kampagne hat dahingehend schon zu ersten Erfolgen geführt. An Wochenenden finden nun keine Erkundungsarbeiten mehr statt. Es gibt nur noch einen Wachwechsel, aber keine Aktivitäten von BergarbeiterInnen. Außerdem wurden die Schichten so umgestellt, dass jetzt nur noch am Morgen und am Abend die Schicht gewechselt wird. Denn die BetreiberInnen nehmen an, dass dort schwerer Protest zu organisieren ist.
Die Erfolge und politischen Handlungen der schwarz-gelben Atomlobby zeigen, Widerstand ist weiterhin nötig um den Schwarzbau Gorleben zu stoppen und Atomkraftwerke weltweit still zu legen. Deshalb ist es weiterhin wichtig, dass wir uns ende November dem Castortransport entschieden entgegen stellen. Denn eins ist klar: Wir wollen kein Atomklo weder in Gorleben noch sonstwo.