Kampagne von
X-tausendmal quer
und KURVE Wustrow
anti akw sonne

12.-13. 08. 2012 – 1 Jahr gorleben365

„Einmal ist es uns sogar gelungen, dass der Betrieb für einen ganzen Tag eingestellt werden musste,“ so Katja Tempel von der Kampagne. Auch die Tatsache, dass die Belegschaft des Erkundungsbergwerks seit Beginn der Blockaden nur noch fünf Tage in der Woche arbeitet statt vorher sieben, schreibt sich „gorleben365“ als Erfolg auf die Fahnen.
„Zwar haben wir den Endlagerstandort Gorleben mit den Blockaden nicht verhindert, aber unser erklärtes Ziel, den reibungslosen Ablauf des weiteren Ausbaus zu verhindern, haben wir erreicht,“ so Katja Tempel.

Kriminaloberrat Thomas Meyn, Leiter des Polizeikommissariats Lüchow, ließ es sich nicht nehmen, sich am Sonntag selbst einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Auch er zeigt sich zufrieden damit, wie das Jahr verlaufen ist. „Es gab erfreulicherweise nur wenig problematische Situationen, die uns beschäftigten,“ so Meyn. In den meisten Fällen seien die Blockaden friedlich verlaufen.
Etwas anderes bewertet Katja Tempel die Begegnungen mit Polizei und Mitarbeitern. „Besonders gegenüber Jugendlichen gab es immer wieder Übergriffe,“ bedauerte Tempel. Diese seien zum Teil von Mitarbeitern bedrängt und bedroht oder von Polizisten mit übertriebenen Tatvorwürfen wie „Freiheitsberaubung“ eingeschüchtert worden. „Insgesamt blieb es allerdings friedlich, zumal die Polizei nicht unser erklärter Gegner ist.“

Um noch mehr Menschen für den zivilen Ungehorsam zu motivieren, hat die Kampagne pünktlich zum Geburtstag ein Handbuch herausgegeben, in dem sich neben Hintergrundinformationen über das Endlagerprojekt Gorleben viele praktische Tipps für geplante Aktionen finden. Auch juristische Hinweise fehlen in dem Handbuch nicht. Eine Dokumentation der vergangenen gorleben365-Aktionen soll folgen.

Am Sonntag beteiligte sich auch das Gorlebener Gebet an der Geburtsblockade. Zu Ehren des einjährigen Bestehens hatte die Sonntagsgemeinde ihr Gebet vor das Tor 1 des Erkundungsbergwerks verlegt, wo Pastorin Leonie Renk ihrer Freude über die vielfältigen Aktionen Ausdruck gab.
Noch bis zum heutigen Montag wollen die Aktivisten die Tore besetzt halten, dann sind 365 Tage „gorleben 365“ tatsächlich erreicht. Danach sollen die Aktionen unter dem Motto „gorleben 365+X“ fortgesetzt werden. „Wir geben dann allerdings nur noch den Rahmen, helfen anderen Aktionsgruppen mit Begleitung und Beratung weiter“, so Katja Tempel. Doch wie lange die Blockaden fortgesetzt werden, steht in den Sternen. „Solange bis Gorleben endgültig vom Tisch ist, gehen die Blockaden weiter,“ ist sich die Gorlebengegnerin sicher.
Am Sonntag jedenfalls feierten rund 100 Atomkraftgegner erst einmal bei strahlendem Sonnenschein ihren Etappen-Erfolg.
(Bericht wendland Net)

Presseecho:

  • NDR (nicht mehr online)
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